Im Unterschied zu einer großtechnischen Produktionsanlage ist die Nutzung des Technikums durch ständig wechselnde Synthesereaktionen und Produkte sowie durch Aufarbeitungsmethoden geprägt. Deshalb ging es nicht darum, den Produktionsprozess spezieller Wirkstoffe zu optimieren. Vielmehr sollte das installierte Equipment ein Höchstmaß an Flexibilität bieten, um eine Vielzahl verschiedener Wirkstoffe und Zwischenprodukte herzustellen.
Die Anlagenkonzeption sah dazu drei Produktionsebenen vor: zwei Reaktorebenen und eine Isolation-Area. Auf der obersten Reaktorebene sollten zusätzlich Hydrierreaktoren integriert werden. Bei der gesamten Planung wurden die Anforderungen der GMP (Good Manufacturing Practice) berücksichtigt. Um die Reaktoren untereinander möglichst flexibel kombinieren zu können, wurden die Reaktorräume kaskadenförmig konzipiert. Durch räumliche Trennung der Produktionsbereiche wird die gleichzeitige, kontaminationsfreie Herstellung von mehreren Wirkstoffen ermöglicht.
Das ursprüngliche Systemkonzept wurde im Zuge der Projektbearbeitung kontinuierlich durch den Siemens Solution Partner on/off engineering GmbH und Siemens selbst weiterentwickelt und an die Vorstellungen des Betreibers angepasst. Simatic Batch, Profinet, Scalance und Maintenance-Station wurden anhand der Funktionalitäten der aktuellsten Simatic PCS 7-Version präsentiert und Fragen des Kunden in Live-Meetings beantwortet. Die Umsetzung des Projekts begann Ende 2012 durch die on/off engineering GmbH.